Gemeinsam mit Vertreter:innen der regionalen Weiterbildungslandschaft haben wir am 15.09.2025 im Rahmen der Abschlussveranstaltung unserer Reihe “Future Skills – Betriebliche Weiterbildung im Mitteldeutschen Revier” diskutiert, welche Zukunftsszenarien und relevanten Kompetenzen für die betriebliche Weiterbildung bis 2035 entscheidend sein werden – und wie sich diese erreichen lassen.
“Future Skills” umfassen unterschiedliche Kompetenzen (z.B. digitale, transformative, nicht-digitale Kompetenzen) und Definitionen, je nach Branche, fachlichem Hintergrund und Wertorientierung. Demzufolge gibt es weder eine eindeutige Definition noch eine Operationalisierbarkeit. Anhand verschiedener Rahmenmodelle und Praxisbeispiele ordneten wir gemeinsam die Bedeutung einzelner Fähigkeiten ein und welche Spannungsfelder in der Weiterbildung für diese auftreten können. Der zentrale Konsens kann in diesem Satz eines Teilnehmers zusammengefasst werden: “Future Skills brauchen wir bereits heute!”
Als nächsten Schritt begannen wir anhand einer Studie von Blanc et al. (2025) mögliche Zukunftsszenarien der Weiterbildung im Jahr 2035 auf ihre Wahrscheinlichkeit, Erwünschtheit und Übertragbarkeit auf das Mitteldeutsche Revier zu diskutieren. Unsere Diskussionen führten zu aufschlussreichen Ergebnissen und identifizierten die wichtigsten Thesen der Zukunftsszenarien der beruflichen und betrieblichen Weiterbildung:
- Personalisiertes Lernen mit individuellen Lernpfaden reduziert das Problem der ungleichen Voraussetzungen der Lernenden
- Blended Learning und Online-Formate funktionieren zwar schon heute, Präsenz ist aber weiterhin sehr beliebt aufgrund der Motivation und des Austausches
- Globale Angebote und länderübergreifende Vernetzung der Plattformen eher schwierig, aufgrund bestimmter Normen und den rechtlichen Vorgaben in Deutschland
Relevante Kompetenzen sind genauso wie der Arbeitsmarkt ständig im Wandel! Es kommen stets neue Anforderungen dazu, bereits bestehende Skills kommen aber selten aus dem Fokus. Es wurde von einer Art Balanceakt gesprochen, zwischen den stets neu dazukommenden Anforderungen und den bereits bestehenden und weiter relevanten Skills. Dabei stellt sich die Frage wie man den Arbeitsmarkt der Zukunft am besten ausgestalten kann, um alle Generationen im arbeitsfähigen Alter zu inkludieren. Wir fragen uns: Brauchen wir eine Art “Mehrgenerationenhaus Arbeitsmarkt”?
Wir bedanken uns herzlich bei allen Partner:innen und Teilnehmenden für den intensiven Austausch und die spannenden Impulse. Eines ist klar: Die Future Skills von morgen müssen schon heute in den Blick genommen werden.
Die Reihe wurde in Kooperation des KMI, des ACOD Automotive Cluster Deutschland und dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) veranstaltet.
